‚ZWEITE NATUR‘ BEI HEGEL UND MARX: VON GEWOHNHEIT, ‚UNBEWUSSTER‘ SITTLICHKEIT UND DER ‚NATURGESCHICHTE‘ DER GESELLSCHAFT
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Data de Publicação: | 2020 |
Tipo de documento: | Artigo |
Idioma: | por |
Título da fonte: | Revista Dialectus |
Texto Completo: | http://periodicos.ufc.br/dialectus/article/view/61189 |
Resumo: | In den letzten Jahren wurde mehr und mehr erkannt, dass der Hegel’schen Philosophie in Bezug auf den Begriff der ‚zweiten Natur‘ eine geradezu ‚revolutionäre‘ Rolle zukommt, insofern sie die einschlägigen Diskurse – über ‚subjektive‘ Phänomene wie Gewohnheiten einerseits und ‚objektive‘ wie Gesellschaft, Recht und Sittlichkeit andererseits – zu vereinen und im Zuge dessen zugleich eine systematische Relevanz des Begriffs herauszuarbeiten scheint. Bei näherer Analyse der Hegel’schen Begriffsbildung erweist sich allerdings, dass sie ‚zweite Natur‘ als einen formellen Begriff erfasst, dessen je kontextspezifische Gehalte sich nicht einfach in einer übergreifenden Theorie ein und derselben ‚zweiten Natur‘ integrieren. Durch die hier skizzierte synoptische Analyse der verschiedenen Gegenstandsbereiche lässt sich indes rekonstruieren, was ‚zweite Natur‘ jeweils genau beinhaltet, welche Identitäten und Differenzen dabei zum Tragen kommen und wie Hegel bestimmte ‚subjektive‘ und ‚objektive‘ Aspekte – innerhalb des ‚objektiven Geists‘ – in der Tat zusammenschließt und darüber hinaus auch systematisch entwickelt. Was sich in Hegels Untersuchung der modernen, ‚bürgerlichen Gesellschaft‘ lediglich andeutet, wird bei Marx zum zentralen Gegenstand der Theoriebildung: die ‚zweite Natur‘ moderner Ökonomien. Scheint Hegels Forschung zu Aspekten ‚zweiter Natur‘ daher bei Marx einerseits eine eminente Fortsetzung zu erfahren – so andererseits aber auch durch die undifferenzierte Rede von ‚Naturzusammenhängen‘ aufgegeben zu werden. Um also der weiteren begrifflichen Entwicklung zu folgen und diesem Widerspruch nachzugehen, wird die synoptische Analyse auf die Marx’sche Theorie ausgedehnt. Unter Berücksichtigung der Differenzen zur ‚Soziologie‘ Comte’scher Provenienz kann schließlich aufgezeigt werden, inwiefern Marx die bahnbrechende Hegel’sche Entwicklung der gesellschaftstheoretischen Aspekte ‚zweiter Natur‘ fortführt und wie er sie in ihren kritischen und historischen Dimensionen konzipiert. Durch eine systematische Rekonstruktion wird so insgesamt ein grundlegender Überblick über die originäre Begriffsentwicklung von Hegels Analyse der ‚zweiten Natur‘ der Gewohnheit bis zur Marx’schen These von der ‚Naturgeschichte‘ der Gesellschaft gegeben. |
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‚ZWEITE NATUR‘ BEI HEGEL UND MARX: VON GEWOHNHEIT, ‚UNBEWUSSTER‘ SITTLICHKEIT UND DER ‚NATURGESCHICHTE‘ DER GESELLSCHAFTzweite NaturSittlichkeitbürgerliche Gesellschaftpolitische ÖkonomieNaturgeschichteIn den letzten Jahren wurde mehr und mehr erkannt, dass der Hegel’schen Philosophie in Bezug auf den Begriff der ‚zweiten Natur‘ eine geradezu ‚revolutionäre‘ Rolle zukommt, insofern sie die einschlägigen Diskurse – über ‚subjektive‘ Phänomene wie Gewohnheiten einerseits und ‚objektive‘ wie Gesellschaft, Recht und Sittlichkeit andererseits – zu vereinen und im Zuge dessen zugleich eine systematische Relevanz des Begriffs herauszuarbeiten scheint. Bei näherer Analyse der Hegel’schen Begriffsbildung erweist sich allerdings, dass sie ‚zweite Natur‘ als einen formellen Begriff erfasst, dessen je kontextspezifische Gehalte sich nicht einfach in einer übergreifenden Theorie ein und derselben ‚zweiten Natur‘ integrieren. Durch die hier skizzierte synoptische Analyse der verschiedenen Gegenstandsbereiche lässt sich indes rekonstruieren, was ‚zweite Natur‘ jeweils genau beinhaltet, welche Identitäten und Differenzen dabei zum Tragen kommen und wie Hegel bestimmte ‚subjektive‘ und ‚objektive‘ Aspekte – innerhalb des ‚objektiven Geists‘ – in der Tat zusammenschließt und darüber hinaus auch systematisch entwickelt. Was sich in Hegels Untersuchung der modernen, ‚bürgerlichen Gesellschaft‘ lediglich andeutet, wird bei Marx zum zentralen Gegenstand der Theoriebildung: die ‚zweite Natur‘ moderner Ökonomien. Scheint Hegels Forschung zu Aspekten ‚zweiter Natur‘ daher bei Marx einerseits eine eminente Fortsetzung zu erfahren – so andererseits aber auch durch die undifferenzierte Rede von ‚Naturzusammenhängen‘ aufgegeben zu werden. Um also der weiteren begrifflichen Entwicklung zu folgen und diesem Widerspruch nachzugehen, wird die synoptische Analyse auf die Marx’sche Theorie ausgedehnt. Unter Berücksichtigung der Differenzen zur ‚Soziologie‘ Comte’scher Provenienz kann schließlich aufgezeigt werden, inwiefern Marx die bahnbrechende Hegel’sche Entwicklung der gesellschaftstheoretischen Aspekte ‚zweiter Natur‘ fortführt und wie er sie in ihren kritischen und historischen Dimensionen konzipiert. Durch eine systematische Rekonstruktion wird so insgesamt ein grundlegender Überblick über die originäre Begriffsentwicklung von Hegels Analyse der ‚zweiten Natur‘ der Gewohnheit bis zur Marx’schen These von der ‚Naturgeschichte‘ der Gesellschaft gegeben.Universidade Federal do Ceará (UFC)2020-10-25info:eu-repo/semantics/articleinfo:eu-repo/semantics/publishedVersionapplication/pdfhttp://periodicos.ufc.br/dialectus/article/view/6118910.30611/2020n18id61189Revista Dialectus - Revista de Filosofia; n. 18 (2020): Dossiê Conexão Hegel-Marx: Novas Leituras; 297-3492317-201010.30611/2020n18reponame:Revista Dialectusinstname:Universidade Federal do Ceará (UFC)instacron:UFCporhttp://periodicos.ufc.br/dialectus/article/view/61189/162308Hagen, Holgerinfo:eu-repo/semantics/openAccess2020-10-25T16:16:12Zoai:periodicos.ufc:article/61189Revistahttp://periodicos.ufc.br/dialectusPUBhttp://periodicos.ufc.br/dialectus/oaidialectus@ufc.br||ef.chagas@uol.com.br||revistadialectus@yahoo.com2317-20102317-2010opendoar:2020-10-25T16:16:12Revista Dialectus - Universidade Federal do Ceará (UFC)false |
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