"Das böhmische deutsch" : perda e coineização de variantes do alemão de imigrantes boêmios no Rio Grande do Sul

Detalhes bibliográficos
Autor(a) principal: Habel, Jussara Maria
Data de Publicação: 2017
Tipo de documento: Dissertação
Idioma: por
Título da fonte: Biblioteca Digital de Teses e Dissertações da UFRGS
Texto Completo: http://hdl.handle.net/10183/172378
Resumo: Die vorliegende Untersuchung befasst sich mit der Variation des gesprochenen Deutsch von Nachfahren böhmischer Einwanderer in der Gemeinde von Linha Brasil in Paverama, Rio Grande do Sul, Südbrasilien, auch Eestreich (vgl. Hdt. Österreich) von der lokalen Bevölkerung genannt. Diese Gruppe von Einwanderern siedelte sich um 1873 in der Gegend an, und zwar in einem Gebiet, in dem bereits Hunsrücker sowie auch andere Gruppen angesiedelt waren. Als Böhmer bezeichnet man im Folgenden eine Gruppe deutschsprachiger Einwanderer, die aus der Ausgangsmatrix Böhmen stammt, das heute ein Teil der Tschechischen Republik ist, zum Zeitpunkt der Auswanderung aber zur ehemaligen Österreichisch-Ungarischen Monarchie gehörte (1867-1918). In Brasilien kamen diese Immigranten nicht nur in Kontakt mit dem Portugiesischen, sondern auch mit anderen deutschen Varietäten, besonders mit dem Hunsrückischen in der Nachbarsiedlung Santa Manoela (auf Deutsch auch Russland genannt). Das zentrale Ziel dieser Studie besteht darin, die Konstitution und Merkmale der deutschen Varietät dieser böhmischen Einwanderergruppe im Kontakt mit dem Hunsrückischen als dominierende Koine und dem Portugiesischen als Amtssprache Brasiliens zu erkennen. Diese Sprachkontakte spielen eine zentrale Rolle in der Dynamik der Variation; sie werden in einem Sprachkontinuum zwischen standardsprachlichen Merkmalen und dem Substandard beschrieben Es wird daher insbesondere 1. nach linguistischen Merkmalen gesucht, die mit dem ursprünglichen Repertoire der böhmischen Einwanderer verbunden sind. Man geht hinsichtlich dieses Repertoires von einer Diglossie aus, zwischen der Standardnorm für schriftliche und formelle Funktionen und einer basilektalen Varietät für die familiären und informellen Funktionen. 2. Hinsichtlich der Weiterentwicklung des Deutschen bei dieser böhmischen Gruppe werden ergänzend die Folgen des Kontakts mit der Hunsrückischen Koine beschrieben. 3. Durch den Vergleich mit dieser Koine wird der Grad der Präsenz von böhmischen Dialektmerkmalen in den verschiedenen sozialen Segmenten (diastratische und diagenerationelle Dimension) genauer erschlossen, sowie auch die sozialen Faktoren, die diese Entwicklung beeinflussen. Zum Schluss werden zur Kontrolle perzeptuelle Aspekte der Kennzeichnung der böhmischen Varietät im Kontakt zwischen den Sprechern beider Sprachgemeinschaften erfasst (diarreferentielle Dimension). Um die gesprochene Variation und sprachliche Gestaltung des Deutschen der böhmischen Gruppe zu analysieren, orientiert sich die vorliegende Untersuchung an den theoretischen und methodischen Prinzipien der pluridimensionalen und relationalen Dialektologie (THUN, 1998), wie im ALMA-H Projekt (Sprachkontaktatlas der deutschen Minderheiten im La Plata-Becken: Hunsrückisch, koordiniert von C. Altenhofen / UFRGS und H. Thun / Universität Kiel) durchgeführt Diese Perspektive versucht die Daten der sprachlichen Variation der Forschungsobjektsprache („deutschböhmische Varietät“) in verschiedenen Dimensionen der Analyse zu konfrontieren. Die diatopisch-kinetische Dimension enthält die Variation der Sprache zwischen der Ursprungsmatrix (Böhmen) und dem heutigen geographischen Gebiet (Brasilien), in der sich Einwanderer im Jahre 1873 niederließen. Die diagenerationelle Dimension konzentriert sich auf die Variation zwischen der älteren Generation (GII) und der jüngeren Generation (GI). Schließlich wird in der diastratischen Dimension auf der Basis kontrastierender Daten von Ca (mit Hochschulbildung) und Cb (bis zur Sekundarschule) die Rolle der Schulbildung näher präzisiert. Für die Datenerhebungen wurde einen Fragebogen verwendet, der auf dem Fragebogen des ALMA-H basiert und ausgewählte Variablen spezifisch für die Ziele der Untersuchung umfasst. Es wurden insofern Interviews mit vier Gruppen von Informanten durchgeführt (CaGII, CbGII, CaGI und CbGI), vier in Linha Brasil (als böhmisches Ort) und vier in Santa Manoela (als Hunsrückisches Vergleichsort). Dabei wurden nur wenige böhmische Merkmale erkannt und mit den verschiedenen Dimensionen korreliert Die Ergebnisse bestätigen die Hypothese, dass diese böhmischen Migranten zwar mit einer Diglossie kamen, in dem sie eine Varietät [+dialektal] für informelle Beziehungen und eine Varietät des Standarddeutschen [+Standard] für formale Funktionen verwendet haben, aber nach fast 145 Jahren einen starken Koineizierungsprozess nachweisen, durch diese Einwanderer ihr Deutsch an die hunsrückische Koine angepasst haben und praktisch durch sie ersetzt haben. Es überleben lediglich vereinzelte basilektale Formen der Ursprungsmatrix (Böhmen), obwohl überwiegend als passive Kenntnisse (die nur zum Teil in Erinnerung kommen) und fast ausschließlich in der älteren Generation (CbGII). Dieser Verlust verschärft sich im Gegensatz dazu immer mehr bei Sprechern der jüngeren Generation (GI), die zunehmend zur Hunsrückischen Varietät übergeht, sowie auch des Portugiesischen als herrschende Amtssprache.
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In Brasilien kamen diese Immigranten nicht nur in Kontakt mit dem Portugiesischen, sondern auch mit anderen deutschen Varietäten, besonders mit dem Hunsrückischen in der Nachbarsiedlung Santa Manoela (auf Deutsch auch Russland genannt). Das zentrale Ziel dieser Studie besteht darin, die Konstitution und Merkmale der deutschen Varietät dieser böhmischen Einwanderergruppe im Kontakt mit dem Hunsrückischen als dominierende Koine und dem Portugiesischen als Amtssprache Brasiliens zu erkennen. Diese Sprachkontakte spielen eine zentrale Rolle in der Dynamik der Variation; sie werden in einem Sprachkontinuum zwischen standardsprachlichen Merkmalen und dem Substandard beschrieben Es wird daher insbesondere 1. nach linguistischen Merkmalen gesucht, die mit dem ursprünglichen Repertoire der böhmischen Einwanderer verbunden sind. Man geht hinsichtlich dieses Repertoires von einer Diglossie aus, zwischen der Standardnorm für schriftliche und formelle Funktionen und einer basilektalen Varietät für die familiären und informellen Funktionen. 2. Hinsichtlich der Weiterentwicklung des Deutschen bei dieser böhmischen Gruppe werden ergänzend die Folgen des Kontakts mit der Hunsrückischen Koine beschrieben. 3. Durch den Vergleich mit dieser Koine wird der Grad der Präsenz von böhmischen Dialektmerkmalen in den verschiedenen sozialen Segmenten (diastratische und diagenerationelle Dimension) genauer erschlossen, sowie auch die sozialen Faktoren, die diese Entwicklung beeinflussen. Zum Schluss werden zur Kontrolle perzeptuelle Aspekte der Kennzeichnung der böhmischen Varietät im Kontakt zwischen den Sprechern beider Sprachgemeinschaften erfasst (diarreferentielle Dimension). Um die gesprochene Variation und sprachliche Gestaltung des Deutschen der böhmischen Gruppe zu analysieren, orientiert sich die vorliegende Untersuchung an den theoretischen und methodischen Prinzipien der pluridimensionalen und relationalen Dialektologie (THUN, 1998), wie im ALMA-H Projekt (Sprachkontaktatlas der deutschen Minderheiten im La Plata-Becken: Hunsrückisch, koordiniert von C. Altenhofen / UFRGS und H. Thun / Universität Kiel) durchgeführt Diese Perspektive versucht die Daten der sprachlichen Variation der Forschungsobjektsprache („deutschböhmische Varietät“) in verschiedenen Dimensionen der Analyse zu konfrontieren. Die diatopisch-kinetische Dimension enthält die Variation der Sprache zwischen der Ursprungsmatrix (Böhmen) und dem heutigen geographischen Gebiet (Brasilien), in der sich Einwanderer im Jahre 1873 niederließen. Die diagenerationelle Dimension konzentriert sich auf die Variation zwischen der älteren Generation (GII) und der jüngeren Generation (GI). 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Dabei wurden nur wenige böhmische Merkmale erkannt und mit den verschiedenen Dimensionen korreliert Die Ergebnisse bestätigen die Hypothese, dass diese böhmischen Migranten zwar mit einer Diglossie kamen, in dem sie eine Varietät [+dialektal] für informelle Beziehungen und eine Varietät des Standarddeutschen [+Standard] für formale Funktionen verwendet haben, aber nach fast 145 Jahren einen starken Koineizierungsprozess nachweisen, durch diese Einwanderer ihr Deutsch an die hunsrückische Koine angepasst haben und praktisch durch sie ersetzt haben. Es überleben lediglich vereinzelte basilektale Formen der Ursprungsmatrix (Böhmen), obwohl überwiegend als passive Kenntnisse (die nur zum Teil in Erinnerung kommen) und fast ausschließlich in der älteren Generation (CbGII). Dieser Verlust verschärft sich im Gegensatz dazu immer mehr bei Sprechern der jüngeren Generation (GI), die zunehmend zur Hunsrückischen Varietät übergeht, sowie auch des Portugiesischen als herrschende Amtssprache.A presente pesquisa ocupa-se com a variação do alemão falado por descendentes de imigrantes boêmios na comunidade de Linha Brasil, autodenominada ‘Eestreich’ (Hdt: Österreich), em Paverama, no Rio Grande do Sul (RS), Brasil. Esse grupo de imigrantes instalou-se na localidade por volta de 1873, em uma área em que já estavam hunsriqueanos (Hunsrückisch) e outros grupos. O conceito de boêmio refere-se à matriz de partida dos imigrantes alemães na Boêmia (parte da atual República Tcheca), que na época da emigração pertencia ao antigo Império Austro-Húngaro (1867-1918). No Brasil estes imigrantes entraram em contato não somente com o português, mas também com outras variedades do alemão, em especial com o Hunsrückisch falado na comunidade vizinha de Santa Manoela (autodenominada de ‘Russland’) e demais comunidades do entorno. O objetivo central deste estudo é identificar como se formou o alemão falado pelos boêmios. Para isso, consideram-se os contatos linguísticos presentes na comunidade, entre as variedades da matriz de origem (possivelmente a norma local do Hochdeutsch e uma variedade dialetal de uso familiar) e as variedades do novo meio, especialmente o português e o hunsriqueano como coiné dominante. Assim sendo, este estudo envolve os seguintes objetivos específicos: 1) descrever as marcas linguísticas associadas à variedade dos imigrantes boêmios na sua comparação com a variedade da coiné hunsriqueana; 2) verificar o grau de presença de marcas mais dialetais do boêmio nos diferentes segmentos sociais (dimensão diastrática e dimensão diageracional), identificando os fatores sociais que atuam na conservação ou perda dessas marcas; e 3) analisar a percepção dos falantes e o significado social dessas marcas no contato com as demais variedades (dimensão diarreferencial) Para analisar a variação e configuração linguística do alemão falado pelo grupo boêmio, este estudo se orienta pelos pressupostos teórico-metodológicos da Dialetologia Pluridimensional e Relacional (THUN, 1998), como vem sendo praticada pelo projeto ALMA-H (Atlas Linguístico-Contatual das Minorias Alemãs na Bacia do Prata: Hunsrückisch), coordenado por C. Altenhofen (UFRGS) e H. Thun (Univ. Kiel, Alemanha). Essa perspectiva busca confrontar os dados da variação linguística da língua-objeto da pesquisa (o “alemão dos boêmios”) em diferentes dimensões de análise. Na dimensão diatópico-cinética considera-se a variação da língua entre a matriz de origem (Böhmen) e a área geográfica atual (RS), onde os imigrantes se fixaram em 1873. A dimensão diageracional se foca na variação entre a geração mais velha (GII) e a mais jovem (GI). Por fim, na dimensão diastrática analisa-se o papel da escolaridade, contrastando os dados da Ca (com a escolaridade superior) e da Cb (até segundo grau). Para a coleta de dados foi utilizado um questionário reduzido, a partir do questionário-base do Projeto ALMA-H, e adaptado no sentido de selecionar variáveis relevantes para atingir os objetivos deste estudo. Deste modo, foram realizadas entrevistas e observações de campo com quatro grupos de informantes (CaGII, CbGII, CaGI e CbGI) em Linha Brasil (como núcleo boêmio) e em Santa Manoela (como ponto de comparação hunsriqueano), a fim de identificar as marcas distintivas do boêmio e sua correlação (perda ou manutenção) conforme as diferentes dimensões de análise Os resultados confirmam a hipótese de que estes imigrantes boêmios vieram com uma diglossia, em que usavam uma variedade [+dialetal] para as relações informais e uma variedade [+standard] do Hochdeutsch para funções formais, mas também confirmam um forte processo de coineização que levou os boêmios a acomodarem sua fala à coiné do Hunsrückisch. No entanto, algumas formas basiletais da matriz de origem (Böhmen) resistiram a esse processo, embora sobrevivam predominantemente como conhecimento passivo, especialmente de falantes da geração mais velha (GII). Por outro lado, a geração jovem (GI) ainda possui o conhecimento ativo do hunsriqueano, contudo tende a substituir cada vez mais esta variedade de imigração pelo frequente uso do português.The current research investigates the variation of the German language spoken by descendants of Bohemian immigrants in the community of Linha Brasil, self-named 'Eestreich' (standard German: Österreich), in Paverama, Rio Grande do Sul (RS), Brazil. This group of immigrants settled in the locality around 1873, in an area in which there were already Hunsrückisch speakers and other groups. The concept of Bohemian refers to the starting matrix of German immigrants in Bohemia (part of the present Czech Republic), which at the time of emigration belonged to the former Austro-Hungarian Empire (1867-1918). In Brazil, these immigrants had contact not only with Portuguese, but also with other varieties of German, especially the Hunsrückisch, spoken in the neighboring community of Santa Manoela (self-named 'Russland') and other surrounding communities. The main purpose of this study is to identify the German spoken by Bohemian immigrants, considering all the linguistic contacts present in this community. There are language varieties from the matrix of origin, possibly the local standard German and a dialectal variety of family use, besides the varieties of the new environment, especially the Portuguese and the Hunsrückisch as dominant koine. Therefore, this study involves the following specific objectives: 1) to describe the linguistic marks associated with the variety of Bohemian immigrants, comparing them with the variety of the Hunsrückisch's koine; 2) to verify the presence the degree of more dialectal Bohemian marks in the different social segments (diastratic dimension and diagenerational dimension), identifying the factors that contributed for conserving or losing these marks; and 3) to analyze the perception and social meaning of these marks by the speakers, in the contact with the other varieties (diarreferential dimension) To analyze the variation and linguistic configuration of German spoken by the Bohemian group, the study is guided by the theoretical and methodological principles of Pluridimensional and Relational Dialectology (THUN, 1998), as it has been practiced by the ALMA-H project (Linguistic Contact Atlas of German Minorities in Río de La Plata Basin: Hunsrückisch), coordinated by C. Altenhofen (UFRGS) and H. Thun (University of Kiel, Germany). This perspective tries to confront the data of the linguistic variation of the research-object language (the "Bohemian German dialect") in different dimensions of analysis. The variation of the language between the origin matrix (Böhmen/Bohemia) and the current geographical area (Brazil) is considered under the diatopic-kinetic dimension, where immigrants settled in 1873. The diagenerational dimension focuses on the variation between the older generation (GII) and the younger generation (GI). Ultimately, in the diastratic dimension, the sholarity role is analyzed by comparing the data from Ca (from secondary school to university) against the Cb (from the illiterate to those who finished nine years of school). For data collection, a reduced questionnaire was used based on the ALMA-H questionnaire and adapted to select relevant variables to achieve the purposes of this study. Thus, interviews and field observations were carried out with four informants groups (CaGII, CbGII, CaGI e CbGI) in Linha Brasil (as a bohemian nucleus) and in Santa Manoela (as a point of Hunsrückisch comparison) in order to identify the distinctive marks of the Bohemian and their correlation (loss or maintenance) according to the different dimensions of analysis The results confirm the hypothesis that these Bohemian immigrants came with a diglossia, in which they used a variety [+ dialect] for informal relationships and a variety [+ standard] of the standard German for formal functions. They also confirm a strong koineisation process that led the Bohemians to accommodate their speech to the Hunsrückisch's koine. However, some basilect forms of the origin matrix (Bohemia) resisted this process, although they survive predominantly as passive knowledge, especially of speakers of the older generation (GII). On the other hand, although the young generation (GI) still has the active knowledge of the Hunsrückisch, they tend to replace this variety of immigration more and more by the frequent use of Portuguese.application/pdfporDeutsche einwanderungsspracheVariation und sprachkontakteBöhmische einwandererHunsrückischKoineisierungLíngua alemãVariação lingüísticaImigraçãoBoemiaGerman immigration languageVariation and linguistic contactsBohemian immigration"Das böhmische deutsch" : perda e coineização de variantes do alemão de imigrantes boêmios no Rio Grande do Sulinfo:eu-repo/semantics/publishedVersioninfo:eu-repo/semantics/masterThesisUniversidade Federal do Rio Grande do SulInstituto de LetrasPrograma de Pós-Graduação em LetrasPorto Alegre, BR-RS2017mestradoinfo:eu-repo/semantics/openAccessreponame:Biblioteca Digital de Teses e Dissertações da UFRGSinstname:Universidade Federal do Rio Grande do Sul (UFRGS)instacron:UFRGSORIGINAL001057095.pdf001057095.pdfTexto completoapplication/pdf3940408http://www.lume.ufrgs.br/bitstream/10183/172378/1/001057095.pdff111e120868b46bc8d46487f90c0d129MD51TEXT001057095.pdf.txt001057095.pdf.txtExtracted Texttext/plain303448http://www.lume.ufrgs.br/bitstream/10183/172378/2/001057095.pdf.txt11ffd2d0abc1672caa133a4d35257abaMD52THUMBNAIL001057095.pdf.jpg001057095.pdf.jpgGenerated Thumbnailimage/jpeg920http://www.lume.ufrgs.br/bitstream/10183/172378/3/001057095.pdf.jpgc4fc966ae631b5ae6ca103f45d612342MD5310183/1723782018-10-25 10:00:30.242oai:www.lume.ufrgs.br:10183/172378Biblioteca Digital de Teses e Dissertaçõeshttps://lume.ufrgs.br/handle/10183/2PUBhttps://lume.ufrgs.br/oai/requestlume@ufrgs.br||lume@ufrgs.bropendoar:18532018-10-25T13:00:30Biblioteca Digital de Teses e Dissertações da UFRGS - Universidade Federal do Rio Grande do Sul (UFRGS)false
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